GESCHICHTEN AUS DER RITZE: VOM RINGVEREIN IMMERTREU BIS ZUR HOMOSEXUELLEN INTERESSENSGEMEINSCHAFT BERLIN // Mi, 8.11.2023 / Einlass 18 Uhr, Beginn 19 Uhr
Charlotte von Mahlsdorf in der im Keller wieder aufgebauten Mulackritze im Gründerzeitmuseum
Mythos Mulackritze. Kaum ein anderer Ort wird so sehr mit der Mulackstraße assoziiert wie Sodtkes Restaurant. Als typische „Zille-Kneipe“ bekannt, machten teilnehmende Beobachtungen vom - wie Zille es nannte - „Milljöh“ bereits früh die Runde. Geschichten von Unterweltengrößen, Sternchen des Berliner Nacht- und Kulturlebens der Roaring Twenties bis hin zu abfällig genannten „warmen Brüdern“, die ebenfalls bei Sodtke einkehrten. Die Ritze gilt vor allem bis heute aufgrund des Engagements von Charlotte von Mahlsdorf als Ort der Subversion.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Mulackritze seit der Kaiserzeit, widmen wir uns am Abend zusammen mit den schwulen Aktivisten Peter Rausch und Micha Eggert der Beziehung zwischen Mulackritze und Schwulenbewegung. Wie kam es dazu, dass eine mythosbesetzte Kneipe aus der Berliner Mitte in Mahlsdorf wieder aufgebaut wurde? Und wieso wurde in ihr an ihrem neuen Ort ostdeutsche Schwulengeschichte geschrieben?
Veranstaltungstipp: bis zum 31.12 ist im Schwulen* Museum die Ausstellung „lieben. kämpfen. tanzen. – 50 Jahre Sonntags-Club“ zu sehen. Sie erzählt den Kampf um Anerkennung, gegen Diskriminierung und für Rechte von Schwulen und Lesben in der DDR, zu dessen Geschichte auch das post-Mulackstraßen-Kapitel der Mulackritze gehört.