Das Block

DAS BLOCK:
Stefan Kolbe, Chris Wright, Deutschland 2006, 75 min

TRAILER: https://youtu.be/W27f6vhn-a8

DAS BLOCK. Ein Jahr. 2005. Eine deutscher Ort. Gräfenhainichen. Poetenweg. 85 Einzimmerwohnungen. Vier Türen gehen auf. Dahinter zwei Frauen und zwei Männer. Vier Generationen. Vier Zustände von Verlust und Einsamkeit. Draussen an der Wand im Flur steht DAS BLOCK – es lebt, sagen sie hier. DAS BLOCK, ein Fernsehfilm über vier Menschen, das Leben und wie es sie verlässt.

Vier traurige Gestalten aus einem heruntergekommenen ostdeutschen Plattenbau: Hans-Joachim träumt von seiner großen Liebe und macht Jagd auf einen anonymen Anrufer. Silvio zerschießt in einer ehemaligen Sowjetkaserne die Lampen und berichtet aus seiner kaputten Kindheit. Olga will zurück ins zerbombte Grosny, allein zu sein ist schlimmer als der Krieg. Natalya reinigt ihren Körper mit Brennnesseln und Schnee. Die Kamera nimmt sie in ihren engen Einzimmerwohnungen aus extremer Nähe auf, zeigt Hautporen und Schuppen. Auch in heiklen Momenten geht sie nicht auf Abstand. Nahe bringt uns DAS BLOCK die prekäre Lage im gesellschaftlichen Abseits, ihre Verlorenheit, Verzweiflung und existentielle Einsamkeit.

In der post-apokalyptischen Szenerie von PHANTASIESÄTZE stehen die Wohnblocks mit ihren sozialistischen Insignien verlassen da. Von einstiger menschlicher Existenz zeugen Super 8-Home Movies mit familiärem Sommerglück im Freien. Nach der Nuklearkatastrophe hat sich die Natur der Architektur bemächtigt. Es taucht die Frage auf, ob der Mensch sich in ein Tier oder einen Baum verwandelt hat.

CREDITS:
Mit: Olga Anaeva, Silvio Pforte, Natalya Tscherkaskaya, Hans-Joachim Werner
Drehbuch: Chris Wright, Stefan Kolbe
Kamera: Stefan Kolbe
Montage und O-Ton: Chris Wright
Tongestaltung und Mischton: Rainer Schwarte
Herstellungsleitung: Meike Martens
Redaktion: Luciano Rigolini (Arte France) und Nicole Baum (3sat)
Eine Produktion von: ma.ja.de. in Kooperation mit Stefan Kolbe in Koproduktion mit Arte France und ZDF/3sat
Gefördert von: Mitteldeutsche Medienförderung und DEFA-Stiftung.
Format: DCP

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